Erstes Zwischenseminar in Kryoneri

Nach den aufregenden und vollen Tagen vor dem 13. Dezember ging es für mich dann am Donnerstag, dem 15. Dezember nach Kryoneri, wo das viertägige ASF-Zwischenseminar stattfand. Dieses Seminar sollte uns die Möglichkeit geben, unsere ersten drei Monate des Freiwilligendienstes zu reflektieren und uns auf die nächste Zeit im Projekt vorzubereiten.

Bei der Anreise zum Seminar bin ich das erste mal mit der Schmalspurbahn von Kalavryta nach Diakopto gefahren, was sehr schön war, weil der Zug an diesem Wochentag nicht zu voll war, was an Wochenenden anders ist. In Diakopto musste ich umsteigen und hatte hierfür drei Stunden Zeit, weshalb ich mich an den kleinen Hafen und an den Strand setzten konnte und danach noch Mittagessen in einem kleinen Café beim Bahnhof gegessen habe. Nach der Weiterfahrt nach Kiato wurde ich von Panos am Bahnhof abgeholt und war mit ihm und zwei anderen Freiwilligen in Kiato an der Küste im Café. Dann waren wir nochmal beim Bahnhof, haben die letzte Freiwillige abgeholt und sind dann hoch nach Kryoneri gefahren, wo wir die anderen getroffen haben. Am nächsten Tag haben wir dann mit Thomas, dem ASF-Landesbeauftragten für Griechenland, der über Videokonferenz zugeschaltet war, über unsere Projekte und Erfahrungen gesprochen und auch den anderen unsere Projekte detailliert vorgestellt.

Die Fahrt mit der Odontotos-Bahn zwischen Kalavryta und Diakopto führt entlang des Voraikos-Flusses durch Canyons und Schluchten

Am Samstag haben wir uns mit dem sehr interessanten historischen Archiv „Memories of the Occupation in Greece“ beschäftigt, dass seit 2018 besteht und viele Interviews mit Zeitzeug:innen der Okkupation Griechenlands beinhaltet. Wir haben hierzu eine Dokumentation gesehen und uns mit dem Thema Identität beschäftigt. Daraufhin war es unsere Aufgabe, erste Ideen für ein Rechercheprojekt zu finden, welches wir bis zum nächsten Seminar im Frühling angehen sollen. Für diese Projekte haben wir Zugang zu dem Online-Archiv mit den Interviews.

Am Sonntag waren wir zuerst zu Besuch bei der Olivenöl-Kooperative von Kryoneri und haben gesehen, wie aus den Oliven der lokalen Bauern Öl gepresst und abgefüllt wurde. Dann sind wir weitergefahren zum Naturkundemuseum beim See Stymfalia, das vor allem die besondere Flora und Fauna um den See herum und den Umgang der Menschen mit dieser thematisiert. So wurde beispielsweise in der Vergangenheit viel Gülle und Dünger in den See geleitet, was zu einem starken Anstieg des Schilfwachstums im See geführt hat, wodurch das ökologische Gleichgewicht des Sees stark geschädigt wurde. Das Schilf dient heute zum Beispiel als Rohstoff für Pellets und der Bestand soll auf ein natürliches Level zurückgebracht werden. Zudem dient die Region des Sees als wichtiger Zwischenstopp für Zugvögel, die früher hier gejagt wurden, heute aber geschützt sind. Früher gab es in der Region noch mehr solcher Seen, die aber in den letzten 200 Jahren umgeleitet und trockengelegt wurden, um Platz für die Landwirtschaft zu schaffen. Außerdem haben wir uns danach die Ruinen der antiken Stadt an dem See angesehen.

Anlieferung der Oliven
Der See Stymfalia von der Vogel-Beobachtungs-Terrasse des Museums aus (zu dieser Zeit war das Wasser kaum zu sehen)

Am Montag war es dann schon wieder Zeit für die Abreise aus Kryoneri und das erste Zwischenseminar war vorbei. Mir hat das Seminar sehr Spaß gemacht und mir weitergeholfen, die nächsten Wochen zu planen. Ich freue mich darauf, mein Rechercheprojekt zu planen und mit den Interviews des Archivs zu arbeiten. Zudem war das Seminar sehr schön, um sich mit den anderen Freiwilligen auszutauschen und die Erfahrungen der anderen zu hören.

Danke für das Lesen des Blogpost und bis bald!

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