13. Dezember 2022 – 79. Jahrestag des Massakers in Kalavryta

Katerina Sakelaropoulou und der Bürgermeister von Kalavryta am Eingang des Museums

Um den 13. Dezember herum gibt es in Kalávryta jedes Jahr viele Veranstaltungen, die thematisch mit der Erinnerung an das Massaker zusammenhängen. Am Abend des 12. Dezembers fand im Kulturzentrum von Kalávryta eine Preisverleihung statt, bei der Kinder und Jugendliche aus ganz Griechenland und Zypern ausgezeichnet wurden, die beim Gedichtwettbewerb gewonnen haben. Bei diesem Wettbewerb schicken Schüler:innen Gedichte ein, die das Massaker in Kalávryta als Thema haben. Im ersten Teil der Veranstaltung haben die Gewinner:innen ihre Gedichte nacheinander vorgelesen. Im zweiten Teil wurden dann ausgewählte Gedichte seit 2009 als Lied von zwei Sängerinnen vorgetragen, begleiteten einem Piano, Kontrabass und einer Violine. Das hat mir besonders gefallen und war sehr berührend. Meine Aufgaben waren das Begrüßen aller Gäste und das Verteilen des Programms am Eingang. Ich glaube, ich habe noch nie so häufig „Kalispera sas“ (Guten Abend) an einem Tag gesagt. Außerdem habe ich während der Preisverleihung Fotos für das Archiv des Museums gemacht.

Die Führung durch das Museum am 13. Dezember 2022

Am nächsten Tag, dem dem 13. Dezember 2022 war dann der große Tag. Bereits morgens war die Stadt voll von Polizei, da die Präsidentin von Griechenland, Katerina Sakelaropoulou, an der Zeremonie teilnehmen und danach das Museum besuchen würde. Um 10 Uhr begann dann die Zeremonie in der Kirche mit einigen Reden, woraufhin sich die große Gruppe auf den Weg durch den Garten des Museums zum Denkmal auf dem Hügel der Hinrichtung machte. In diesem Trauerzug waren neben den Besucher:innen auch das philharmonische Orchester von Kalávryta und Soldaten der griechischen Armee. Bei dem Denkmal angekommen, wurden Gebete der Griechisch-Orthodoxen Kirche abgehalten und die Namen der 696 Ermordeten von Schüler:innen vorgelesen. Zwischendurch sind immer wieder zwei Jets der griechischen Armee im Tiefflug über die Menschen geflogen, was für mich im ersten Moment befremdlich war, da das ruhige Vorlesen der Namen so immerwieder vom lauten Donner der Flugzeuge unterbrochen wurde. Es hat mir aber auch gezeigt, wie verschieden Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus sein kann. Daraufhin legte die Präsidentin Griechenlands einen Kranz nieder und es gab eine Schweigeminute. Dann ging es wieder runter nach Kalávryta, wo wir im Museum dann auf Katerina Sakellaropoulou gewartet haben. Ich wurde mit der Aufgabe betreut, als Paparazzo Fotos des Besuchs für das Archiv des Museums zu machen. Als sie dann das Museum betrat, mussten alle Besucher:innen das Museum verlassen und viele Bodyguards und Pressefotografen kamen mit der Präsidentin in das Museum. Obwohl ich davor ziemlich aufgeregt war, lief alles gut und ich konnte ein paar gute Fotos machen. Nachdem die Präsidentin das Museum wieder verlassen hatte, habe ich einer Gruppe von Journalisten aus Deutschland, die bei der griechischen Partnerorganisation von ASF, FILOXENIA, zu Besuch war, eine Tour durch das Museum gegeben, was mir auch sehr gefallen hat. Abschließend waren diese zwei Tage sehr ereignisreich und spannend. Kurz darauf, am 15. Dezember bin ich dann aufgebrochen nach Kryoneri, wo das erste Zwischenseminar mit den anderen Freiwilligen stattfand. Von diesem Seminar möchte ich dann im nächsten Blogeintrag erzählen. Bis dahin, danke für das Lesen meines Blogs und ein frohes neues Jahr 2023!

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