Digitalisierung des Archivs und Umbau der Bibliothek

Liebe Leser*innen,

gerade arbeite ich im Museum vor allem an zwei Projekten: zum einen das Einscannen von Objekten des Museumsarchivs und zum anderen der Umbau der Museumsbibliothek.

Digitalisierung des Archivs

Das Archiv des Museums umfasst viele Dokumente, Zeitungen und Fotos aus der Geschichte Kalávrytas. Ein großer Teil davon ist bereits eingescannt, es kommen aber auch regelmäßig neue Dokumente hinzu, welche auch digitalisiert werden müssen. Dies habe ich letzte Woche übernommen und vor allem Zeitungen und amtliche Dokumente aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg eingescannt.

Umbau der Museumsbibliothek

Das Museum hat zwei Keller, in einem sind die Büros und in dem anderen unter anderem die Bibliothek des Museums, welche viel Literatur zu den Themen der Besatzung Griechenlands und dem Nationalsozialismus enthält, aber in ihrem vorherigen Zustand nicht genug Platz für alle Bücher hatte.

Die Bibliothek vor dem Umbau

Die dunkelgrauen Regale haben wir dann ausgeräumt, gereinigt und so umgestellt, dass wir sie von beiden Seiten befüllen und den Stauraum so verdoppeln konnten.

Nachdem ein Teil schon umgebaut wurde

Außerdem lese ich gerade das Buch „Ein Hilfswerk für Griechenland: Begegnungen und Erfahrungen mit Hinterbliebenen deutscher Gewalttaten der Jahre 1941-1944“ von Ehrengard Schramm. Ehrengard Schramm, die 1900 geboren wurde und deren Schwester 1944 von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde, berichtet in diesem Buch vom Aufbau eines Hilfswerks, welches sie ab 1952 vor allem für Kalávryta, aber auch für andere von der deutschen Besatzung schwer geschädigte Gemeinden einrichtete. So konnte zum Beispiel 70 jungen Menschen aus Kalávryta ab 1955 eine Ausbildung in Deutschland ermöglicht werden, was ihnen die Möglichkeit gab, ihren von dem Massaker schwer getroffenen und verarmten Familien durch gut bezahlte Berufe zu helfen. Dies geschah zu einer Zeit als es in Deutschland zu diesem Zeitpunkt wenig Interesse an einer gesellschaftlichen Debatte zu Kriegsschuld und Reparationsforderungen für das unter der Besatzung schwer misshandelte Griechenland gab. Das Buch hat mir vor einigen Wochen ein Herr gegeben, der 1955 mit zwanzig Jahren als einer der ersten mit Ehrengard Schramm nach Deutschland zur Ausbildung reiste. Mehr zu lesen gibt es unter:

https://www.perlentaucher.de/buch/ehrengard-schramm/ein-hilfswerk-fuer-griechenland.html

Danke für das Lesen des Blogeintrags und bis bald!

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