Der „Ochi-Tag“ und meine ersten zwei Führungen im Museum

Am 28. Oktober wurde hier in Griechenland der „Ochi-Tag“ (Επέτειος του «Όχι») gefeiert. Das ist der Jahrestag, an dem 1940 der griechische Dikatator Metaxas das Ultimatum des italienischen Dikatators Mussolini mit einem einfachen „Nein“ (‘Όχι) abgelehnt hat. Daraufhin griff Italien Griechenland über Albanien an, doch die italienischen Truppen wurden bis über die Angriffslinie von der griechischen Armee zurückgedrängt. Am 6. April 1941 wurde die „Operation Marita“ der deutschen Wehrmacht eingeleitet, welche von italienischen und bulgarischen Truppen unterstützt wurde. Im Zuge dieses Balkanfeldzugs griff die deutsche Wehrmacht das damalige Königreich Jugoslawien und Griechenland an.

Der Tag der Ablehnung des Ultimatums wird in Griechenland mit Umzügen in den Städten gefeiert, an welchen in den großen Städten wie Athen oder Thessaloniki auch das Militär teilnimmt. In Kalávryta gab es einen kleinen Umzug, bei dem die Schulklassen und eine Musikkapelle durch die Menschenmenge marschiert sind. Es war an dem gesamten Wochenende sehr voll in der Stadt und das Museum hatte extrem viele Besucher*innen, sodass die Leute anstehen mussten und wir sie nur nach und nach reinlassen konnten. Auch die Hotels waren an diesen Tagen ausgebucht. Ich habe von dem Umzug Fotos für das Archiv des Museums gemacht.

Meine ersten zwei Führungen im Museum

Am Dienstag, dem 8. November, habe ich zudem meine zwei ersten Führungen im Museum gegeben. Ich hatte etwa eine Woche zuvor gefragt, ob in der nächsten Zeit eine englisch- oder deutschsprachige Gruppe das Museum besuchen würde, woraufhin mir angeboten wurde, den Besuch des International Center for Hellenic and Mediterranean Studies zu betreuen. Also habe ich mich an die Arbeit gemacht und eine Führung vorbereitet, was angesichts der knappen Zeit zwischendurch etwas schwierig war, mir aber sehr viel Spaß gemacht hat. Am Dienstag kam dann die erste Gruppe, allerdings mit nur etwa einer halben Stunde Zeit, weshalb ich meine Planung mit Zeitzeugenberichten leider nicht wirklich wie geplant durchführen konnte. Trotzdem fiel mir die Führung bedeutend leichter als ich gedacht hatte und ich habe mich sicher in der Thematik gefühlt. Die Gruppe bestand aus Studierenden aus den USA, die ein Jahr in Athen studieren und sehr interessiert an dem Museum waren. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass wir nach der Führung noch miteinander geredet haben und ich einige der Studierenden kennenlernen konnte. Genauso war es auch mit der zweiten Gruppe, die nachmittags kam und zu der gleichen Organisation gehörte.

Ich freue mich schon auf die nächsten Besuche internationaler Gruppen, da die Führungen am Dienstag mir sehr Spaß gemacht haben. Außerdem werde ich in den nächsten Wochen die Originaldokumente der deutschen Befehle, welche in der Ausstellung zu sehen sind, auf Englisch übersetzen, damit diese digital und mit qr-code in der Ausstellung verfügbar sind.

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