Das Museum des Holocaust von Kalávryta

Heute möchte ich mein Projekt, das Museum des Holocaust von Kalávryta näher erläutern und erklären, womit sich das Museum beschäftigt.

Allgemein

Das Museum des Holocaust von Kalávryta wurde 2005 eröffnet und dokumentiert mit Fotografien, Filmen und Literatur die Geschichte des Ortes vor und während des Nationalsozialismus. Der Fokus liegt hierbei auf der Planung, der Ausführung und den Folgen des von deutschen Soldaten begangenen Massakers an der Zivilbevölkerung von Kalavryta 1943. Als sogenannte „Sühnemaßnahme“ erschossen deutsche Soldaten 1943 in Kalávryta fast alle Männer und Jungen über 12 Jahren, die Häuser der Stadt wurden ausgeraubt und in Brand gesteckt. Im Verlauf des sogenannten „Unternehmen Kalawrita“ wurden insgesamt fast 700 Zivilisten ermordet.

Das Museum ist im Gebäude der ehemaligen Grundschule untergebracht, welches zur Zeit der italienischen Okkupation als Konzentrationslager für politische Häftlinge genutzt wurde. Nach der Kapitulation Italiens wurde das Gebäude 1943 für einige wenige Monate in seiner ursprünglichen Funktion als Grundschule genutzt, bis die kommunistische Partisanenorganisation ELAS das Gebäude kurzzeitig nutzte, um deutsche Kriegsgefangene über Nacht unterzubringen. Am 13. Dezember 1943 zwangen die deutschen Soldaten die Bevölkerung in das Gebäude und selektierten auf dem Flur die Menschen. Hierbei wurden Männer (und auch Jungen, da die Selektion allein auf der Einschätzung der Soldaten beruhte) von Frauen und Kindern getrennt. Alle Männer und Jungen über 12 Jahren wurden nach der Selektion exekutiert, nur 13 überlebten. Das Gebäude wurde wie alle anderen Häuser der Stadt in Brand gesteckt, während die Frauen und Kinder noch im Inneren eingesperrt waren. In der ausbrechenden Panik schafften die Eingesperrten es, sich zu befreien, während die deutschen Soldaten teilnahmslos vor dem Gebäude standen und die Menschen beobachteten. Bis heute bleibt der Haupteingang des Gebäudes in Gedenken an die Ermordeten verschlossen.

Die Räume des Museums

Der erste Raum (Geschichte Kalávrytas vor dem Zweiten Weltkrieg)

Im ersten Raum des Museums wird das Leben in Kalávryta vor dem zweiten Weltkrieg thematisiert und dargestellt. So schildern auf drei Fernsehern Zeitzeug*innen ihre Erinnerungen und Erfahrungen aus ihrer Kindheit in der Stadt. Zum Beispiel wurde 1885 die Schmalspurbahn-Verbindung zwischen Kalávryta und Diakofto gebaut, welche auch heute noch in Gebrauch ist und Besucher*innen durch das Gebirge in die Stadt bringt.

Der zweite Raum (Besatzungszeit, Widerstand und Organisation des “Unternehmens Kalawrita“)

Im zweiten Raum werden zum einen die Lebensbedingungen in Kalávryta und der Umgebung während der Besatzungszeit und die Formen des Widerstands beleuchtet, zum anderen thematisiert die Ausstellung hier die Organisation des “Unternehmens Kalawrita“ durch die deutschen Truppen.

Der dritte Raum ist als ehemaliger Eingang und Flur der Schule der kleinste Raum. Hier wurden die Männer von den Frauen und Kindern getrennt. An der Wand werden außerdem andere Dörfer gezeigt, welche im Zuge des des “Unternehmens Kalawrita“ zerstört wurden.

Der dritte Raum/ehemaliger Korridor

Das Thema des vierten Raumes ist die Ankunft der deutschen Soldaten in Kalávryta, die Ermordung der männlichen Bevölkerung und die völlige Zerstörung der Stadt.

Der vierte Raum (Darstellung der Ankunft der deutschen Truppen und des Mords an den Einwohnern)

Im fünften und letzten Raum wird den Ermordeten gedacht. Auf einer Wand sind alle erhaltnenen Bilder der Ermordeten abgebildet und auf der anderne Wand werden die Namen der Ermordeten und auch der wenigen Überlebenden gezeigt. Außerdem lassen sich hier Informationen über spätere strafrechtliche Verfolgung der Täter finden.

Der letzte Raum

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